Der Trägerverein Energiestadt bietet für verschiedene Akteure die Möglichkeit, sich – auch gemeinsam – als «Energiestadt» zertifizieren zu lassen: von der Kleingemeinde über die Grossstadt bis hin zum Gemeindeverbund. Am Dienstag, 27. November, würdigte der Trägerverein neben 18 Gemeinden auch zwei Gemeindeverbünde mit dem Label. Als Kollektiv zu agieren, bringt Vorteile mit sich.
Gemeinden und Regionen schliessen sich vermehrt zusammen und vertiefen die interkommunale Kooperation, indem sie sich als Gemeindeverbünde mit dem Label «Energiestadt» zertifizieren lassen. Mittlerweile sind es 17 Zusammenschlüsse, die sich als solches Kollektiv für die Nachhaltigkeit engagieren. Bei der Labelkommissionssitzung des Trägervereins Energiestadt vom Dienstag, 27. November, erneuerten zwei Gemeindeverbünde, die Regionen Entlebuch und Obertoggenburg, ihre Zertifizierungen.
Grossprojekte günstiger realisieren
Das gemeinsame Vorgehen macht Sinn: «Ein Grossprojekt wie Energiestadt, das in der Bevölkerung tief verankert sein sollte, kann man am besten gemeinsam angehen», meint Rolf Züllig, Gemeindepräsident von Wildhaus-Alt St. Johann, einer der drei Gemeinden der Region Obertoggenburg. Sein Pendant aus Ebnat-Kappel, Christian Spoerlé, erläutert weiter, dass ein Zusammenschluss ein entscheidender Vorteil sei, weil so grössere Projekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beurteilt, günstiger realisiert und gleichzeitig die entsprechenden Herausforderungen zielgerichtet gemeistert werden können.
Die UNESCO Biosphäre Entlebuch ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Das Biosphärenreservat ist das erste seiner Art weltweit, dass sich per Volksabstimmung und unter partizipativer Mitwirkung der Bevölkerung begründet hat. Energie und Nachhaltigkeit werden aktiv gelebt – sei es mit den Themenerlebnispfaden in der Natur oder mit der Biosphärenschule, die mit den Pflichtfächern zum ressourcenschonenden Umgang die Kinder bereits im Schulalter sensibilisiert. Die Biosphäre muss gemäss UNESCO zudem einen Beitrag zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen leisten. Der Energiestadt-Prozess hilft der Region, diese Ziele zu erreichen.
Das Bundesamt für Energie (BFE) fördert die regionale Zusammenarbeit seit 2012 mit dem Unterstützungsprogramm «Energie-Region» auch für Gemeinden, die nicht als Energiestadt zertifiziert sind.
437 Energiestädte – Zuwachs in allen Sprachregionen
An der Labelkommissionssitzung hat der Trägerverein vier neue Energiestädte aus allen Sprachregionen ausgezeichnet. In der Deutschschweiz wurden Besenbüren (AG) und Bürglen (UR) zertifiziert. Choulex wurde als zwanzigste Energiestadt des Kantons Genf mit dem Label geehrt und mit Caslano erhielt auch das Tessin eine neue Energiestadt. Insgesamt bestätigten weitere 16 Gemeinden das Label, darunter zwei aus der Westschweiz, eine aus dem Tessin und 13 aus der Deutschschweiz.
Neue und bestätigte Energiestädte, November 2018
Neue Energiestädte
- AG: Besenbüren (57%)
- GE: Choulex (58%)
- TI: Caslano (55%)
- UR: Bürglen (52%)
Bestätigte Energiestädte
- AG: Wölflinswil (56%)
- BE: Worb (59%)
- FR: Granges-Paccot (69%)
- LU: Region Entlebuch (70%), Hochdorf (62%)
- SG: Region Obertoggenburg (65%), St. Margrethen (64%), Uznach (65%)
- TI: Cugnasco-Gerra (59%)
- TG: (Bettwiesen (55%), Gachnang (71%)
- VD: Sainte-Croix (66%)
- ZG: Baar (73%)
- ZH: Rafz (68%), Rüschlikon (59%), Thalwil (71%)