Was können Regionen, Gemeinden und Bauherren lokal zum Klimaschutz beitragen? Viele konkrete Antworten dazu erhielten die Teilnehmenden am Freitag auf dem Energietag im PalaCinema in Locarno: Vier Energie-Regionen erläuterten, wie sie durch interkommunale Zusammenarbeit die Ziele der Energiestrategie 2050 erreichen möchten. Organisiert wurde der Energietag vom Bundesamt für Energie. Dieses ehrte auch mehrere Städte und Schulen, die sich heute vorbildlich für den Klimaschutz einsetzen. Zudem erhielten insgesamt elf 2000-Watt-Areale ihre offiziellen Zertifikate.

Am 11. Oktober fand der Energietag 2019 von EnergieSchweiz und dem Bundesamt für Energie (BFE) im PalaCinema in Locarno statt. Einmal mehr wurde deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Klimaschutz auf lokaler Ebene zu verankern.

Hauptfokus Energie-Regionen und interkommunale Zusammenarbeit

Im Zentrum standen Energie-Regionen, die mit ihrer interkommunalen Zusammenarbeit den Klimaschutz vorantreiben. Vertretungen aus Goms, Meilen, Surselva und Agno-Bioggio-Manno berichteten, wie sie gemeinsam mit Nachbargemeinden kreative Klimaschutz-Programme auf die Beine stellten – ob in der Raumplanung, bei kommunalen Gebäuden, in der Energieversorgung, Mobilität oder Kommunikation. Hier ziehen Einwohner, Unternehmer und Organisationen gemeinsam an einem Strang, um energiepolitische Ziele zu erreichen. Solch eine interkommunale Zusammenarbeit stellt wiederum wichtige Weichen auf dem Weg zur Energiestrategie 2050.

2000-Watt-Areale: erste Zertifikate für neue Ausprägung «in Transformation»

Auch 2000-Watt-Areale sind ein wichtiges Puzzleteil bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050. Sie bieten die Möglichkeit, ganze Gebäudeensembles zusammen zu planen. Ein 2000-Watt-Areal steht für Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Klimafreundlichkeit und eine hohe Lebensqualität. Dabei bringt es Menschen zusammen, verbindet Aspekte des Alltags in einem attraktiven Umfeld und widerspiegelt die Werte einer verantwortungsbewussten Gesellschaft. Am Energietag haben die Areale Lokstadt (Winterthur), Reichenbachstrasse (Bern) und Nidfeld (Kriens bei Luzern) eine neue Zertifizierung erhalten. Acht weitere Areale wurden rezertifiziert.  Ziel des BFE ist es, dass nicht nur neue, sondern auch möglichst viele bestehende Areale bzw. Quartiere die ehrgeizigen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft verfolgen. Denn die Energiestrategie 2050 lässt sich mit effizienten Neubauten allein nicht erreichen. Der Campus Sursee (Oberkirch, Luzern), der Swiss Re Campus (Mythenquai, Zürich), die AXA Winterthur sowie die Universität Lausanne sind die ersten bestehenden Areale, die ihre Zertifikate mit der neuen Ausprägung «in Transformation» entgegen genommen haben. Die Universität Lausanne ist sogar das erste Areal «in Transformation» in der Romandie. Und da umweltfreundliche Mobilität ein sehr wichtiges Kriterium für ein 2000-Watt-Areal ist, legt ein Teil der Lausanner Delegation den gesamten Rückweg aus dem Tessin ins Waadtland mit dem Velo zurück.

447 Energiestädte und 54 Energiestädte GOLD in der Schweiz

Mit seinem Programm unterstützt der Trägerverein Energiestadt Schweizer Städte und Gemeinden, die für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 als Schlüsselpartner erachtet werden. Eine Vielzahl an zukunftsgerichteten Projekten wird in Energiestädten täglich realisiert, womit diese eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen, wie Stephan Tobler, Vizepräsident des Trägervereins, in seiner Rede anmerkte. Am Energietag wurden die neuen bzw. bestätigten Energiestädte, Energiestädte GOLD und Energieschulen der letzten 12 Monate für ihr Engagement geehrt. Bellevue, Mendrisio, Reinach, Renens und Wohlen bei Bern reihen sich zum ersten Mal unter den Spitzenreitern, den Energiestädten GOLD, ein. Besonders gefeiert wurde Sierre, die 50. Energiestadt GOLD, die nebst zahlreichen weiteren Projekten seit 2018 nur noch auf erneuerbaren Strom setzt. Mit einem Re-Audit-Ergebnis über 87 % nimmt zudem Bern als Energiestadt GOLD neu die Spitzenposition unter den Schweizer Gold-Städten ein. Schweizweit werden damit 447 Energiestädte und 54 Energiestädte GOLD gezählt. Weiter wurden die Schulen von Martigny als erste Energieschule in der Romandie geehrt. Zertifiziert wurden zudem sechs weitere Schulen, was angesichts der aktuellen Klimadebatte auf besondere Freude stiess.  In seiner Rede gratulierte Tobler den ausgezeichneten Energiestädten, Energiestädten GOLD und Energieschulen und machte auf die Chancen aufmerksam: «Wir könnten viel weiter auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft sein, wenn es nicht 447, sondern 2000 Energiestädte gäbe.»

Sämtliche Fakten und Informationen zu den zertifizierten Gemeinden und Arealen finden Sie unter www.local-energy.swiss und www.2000watt.swiss.

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