Ca. 55’000 Einwohnende
Kanton: Bern

Im Strategieprojekt erarbeitet die Stadt Biel ein «Smart Check-Up» Framework, welches die Ziele der Klimastrategie 2050 mit Smart-City-Themen verbindet. Die Umsetzungsprojekte beschäftigen sich u.a. mit effizienter Wärmegewinnung und -versorgung und der Dekarbonisierung der Gebäude im Verwaltungsvermögen.

Strategieprojekt: Smart Check-Up der Klimastrategie 2050 
Umsetzungsprojekt 1: «Transitecture»: Dashboard für Netto-Null in Verwaltungsgebäuden 
Umsetzungsprojekt 2: Grün statt Grau 
Umsetzungsprojekt 3: Energiegewinnung aus Grundwasser

Strategieprojekt: Smart Check-Up der Klimastrategie 2050

Strategieprojekt in Kürze

Die Ausgangslage

Die Stadt Biel verwendet weder den Begriff Smart City, noch hat sie eine Smart-City-Strategie. Trotzdem will Biel die Smart-City-Kriterien auf ihre Klimastrategie und die verwandten Konzepte und Massnahmen anwenden. So soll deutlich werden, wo Überlappungen zwischen der Klimastrategie und einer Smart-City-Strategie bestehen und wo Verbesserungspotenzial liegt.

Die Herausforderungen

  • Die Smart-City-Kriterien, wie sie z.B. von EnergieSchweiz definiert wurden, sind in der Stadtverwaltung nicht bekannt. Das Projektteam muss diese Kriterien erst erläutern und dabei auch Berührungsängste abbauen.
  • Der Arbeitsalltag in der Stadtverwaltung bietet wenig Raum und Ressourcen, um sich vertieft mit komplexen amtsübergreifenden Themen auseinanderzusetzen.

Das Vorgehen

  • Die Stadtverwaltung stellt konkrete Fragen  für ein Beurteilungsschema zusammen. Die Fragen nehmen Smart-City-Kriterien auf und eignen und sich sowohl fürs Prüfen von Strategiepapieren als auch von Massnahmen.
  • In einer Pilotphase testet das Projektteam drei Projekte mit dem so entstandenen Smart Check-up. Die gewonnenen Erkenntnisse nutzt Biel, um das Beurteilungsschema weiter zu optimieren.
  • 2025 will die Stadt das fertig erstellte Smart Check-up noch einmal an einer Strategie- und einer Massnahmenvorlage durchspielen.

Das Ergebnis

  • Biel hält das 2025 fertig entwickelte Smart Check-up in einem Leitfaden fest. Diesen Leitfaden stellt die Stadt auch anderen Gemeinden zur Verfügung.
  • Die Projektförderung hat für Schwung im Prozess gesorgt und eine Verbindlichkeit hergestellt, die in Strategieprojekten sonst oft fehlt. 
  • Im Austausch mit den anderen Front-Runner-Gemeinden konnte Biel von den Erfahrungen anderer profitieren und Inspiration für eigene Vorhaben sammeln. Zudem erhielt die Stadt tatkräftige Unterstützung des Beratungsteams von EnergieSchweiz für Gemeinden.

Biel

Nicole Witschi

Projektleiterin Dienststelle Umwelt
Direktion Bau, Energie
und Umwelt

Keine Angst vor dem Begriff Smart City!

Jede Stadt sollte den Begriff Smart City so definieren, dass er auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse einer Stadt passt. So liegt der Fokus auf den Chancen, die dieser Ansatz bietet. Dafür braucht es auch etwas Pragmatismus: Lieber weniger Ziele setzen, dafür diese auf die Stadt zuschneiden und Schritt für Schritt umsetzen.

Umsetzungsprojekte in Kürze

Kontaktperson

Nicole Witschi
Projektleiterin, Direktion Bau, Energie und Umwelt 
nicole.witschi@biel-bienne.ch, +41 032 326 16 37

Front Runner im Vergleich

Key Learning für alle Front Runner

Machen Sie sich hier ein Bild, welche Learnings Ihnen die bisherigen Front-Runner-Gemeinden mit auf den Weg geben wollen.

    Gemeinsame Stossrichtung
    Die grössten Fortschritte erzielen Gemeinden, wenn die verschiedenen Abteilungen gemeinsam am selben Strang ziehen. Damit dies gelingt, muss ein gemeinsames Zielbild, eine Leitidee oder eine Vision bestehen. Im Front-Runner-Programm haben Gemeinden die Möglichkeit, diese Grundlage mit dem Strategieprojekt zu schaffen. Durch die Verknüpfung von Smart-City-Elementen mit den Zielen von Netto Null I 2000 Watt erhalten die partizipierenden Gemeinden eine breit abgestützte, übergeordnete, strategische Stossrichtung. Diese Strategie ist über mehrere Amtsstellen und Bereiche hinweg legitimiert. Sie stellt sicher, dass mit gebündelten Kräften die Erreichung der Klimaziele wirkungsvoll verfolgt wird.
    Vernetzung der Fachstellen
    Oft kursiert die Denkweise, dass ein Mehraufwand entsteht, wenn man andere Bereiche involviert. Wollen Sie etwas bewirken, zahlt sich eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit aus: Menschen aus unterschiedlichen Gebieten tauschen Wissen aus, nutzen Synergien dank gemeinsamen Schnittstellen und bündeln Ressourcen. Dies kommt nicht nur dem Projekt zugute, sondern auch dem Team: Es macht Spass, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, und alle profitieren von wertvollen Einblicken in neue Themen.
    Mut für Neues
    Vorreiter zu sein bedeutet, auch den Mut zu haben, ergebnisoffen etwas Neues auszuprobieren. Wer etwas wagt, ist automatisch mit Unsicherheiten konfrontiert: Funktioniert das Projekt auch wie gedacht? Welche Kosten und welchen Nutzen hat es langfristig? Beim Projektstart können diese Fragen oftmals nicht mit 100%iger Sicherheit beantwortet werden. Das Front-Runner-Programm möchte mutige Gemeinden unterstützen und mögliche Risiken etwas senken: durch die finanziellen Zuschüsse sowie die Austauschmöglichkeiten mit anderen Gemeinden und unseren Ansprechpartnern.
    Externe Unterstützung
    Die Abwicklung des normalen Tagesgeschäfts in einer Gemeinde kann oft herausfordernd und intensiv sein. Eine externe Unterstützung für spezifische Projekte, z. B. durch eine Universität, eine Fachhochschule oder ein Ingenieur- und Planungsunternehmen, schafft hier Abhilfe: Sie kann einen Teil des Mehraufwands auffangen und inhaltlich der kommunalen Projektleitung zuliefern. Zudem bringt sie eine Aussensicht ein und kann Vorschläge auf einer neutralen Basis formulieren. Oft hilft diese externe Sicht, dass Vorschläge verwaltungsintern besser akzeptiert werden. Als Alternative dazu kann sich die Gemeinde überlegen, eine temporäre interne Stelle zu schaffen: Finanzielle Mittel sind damit nur für eine beschränkte Zeit gebunden. Zudem stellt die Gemeinde damit sicher, dass Wissen langfristig in der Gemeindeverwaltung gebündelt bleibt.
    Finanzierung
    Mit der Front-Runner-Förderung kann die Gemeinde auf gesicherte finanzielle Ressourcen zurückgreifen. EnergieSchweiz unterstützt die Projekte finanziell mit bis zu 40% der Gesamtkosten. Das macht es einfacher, Visionen auf den Boden zu bringen und Projekte zu konkretisieren. Setzen Sie die Fördermittel überlegt ein. Planen Sie z. B. während des Front-Runner-Projekts weitere Fachstellen einzubeziehen, so ist dieser Zusatzaufwand durch das Front-Runner-Projekt mitfinanziert und muss vielleicht nicht separat beantragt werden. Je nachdem ist es zielführend, wenn nur eine Fachstelle die Fördergelder erhält und an die anderen involvierten Abteilungen verteilt. Überlegen Sie sich frühzeitig, welche weiteren Co-Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
    Projekteingabe
    Sprechen Sie sich bereits vor der Projekteingabe mit anderen Fachstellen ab, priorisieren Sie gemeinsam mögliche Themen. Gibt es strategisch wichtige Vorhaben, die Sie schon lange einmal umsetzen wollten, aber weder Zeit noch Budget dafür hatten? Dann ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt dafür. Planen Sie genügend Zeit ein, um das Projekt gut zu planen und zu budgetieren.

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